Showdown der Shinai (17.04.2014)

Eine sanfte Brise weht durch die jungen Blätter und bringt die angenehme Wärme des Frühlings mit sich. Es ist mal wieder die Zeit des Fests der Schwerter, kupo!

Hallo liebe Abenteurer!
Ähm ...
Also, ähm... diese fernöstliche Rüstung wurde mal wieder von Räubern „ausgeliehen“ und -

...Ich weiß, ich weiß... Es tut mir auch leid, dass ich dich immerzu darum bitte, dasselbe zu tun, kupo.

Jetzt schau mich doch nicht so an, kupo. Lächle doch mal! Ein fröhliches Gesicht macht sich auf einem Festival am besten, kupo. Immer im Streit zu liegen ist auch nicht gut, kupo.

Wo wir gerade beim Thema sind: Deiese beiden Brüder, die immer miteinander streiten, sie scheinen sich jetzt besser zu verstehen, kupo. Ich frage mich, wie das gekommen ist, kupo...?

Am Ende der gepflasterten Wachhundgasse in Süd-San d'Oria stieß ein einsamer alter Mann einen Seufzer aus.
Es ist der ältliche Balasiel, einst ein Angehöriger der Königsritter und Ausbilder der Knappen. Obwohl sein Haar inzwischen schneeweiß ist, verrät seine kerzengerade Haltung, dass er sich für sein Alter noch gut gehalten hat. Doch in jenem Moment sah er ziemlich besorgt aus.

„Was liegt Euch auf dem Herzen, Meister?“ Die Stimme einer jungen Frau riss Baladiel aus seinen Gedanken und er blickte sie an.
„Diese Art zu sprechen... Seid Ihr eine Samurai aus dem Osten? Nein, das seid Ihr nicht, wie mir scheint.“
„Ich heiße Aaria. Ich beschloss, den Weg des Samurai einzuschlagen, doch ich stamme aus Bastok.“
„Hmm. Und was will eine Samurai-Kriegerin aus Bastok von einem alten Mann wie mir?“
„Nun, seht Ihr... Mir ist bewusst geworden, dass ich, um die Wege des Schwerts zu beherrschen, mich nicht nur mit dem Studium der Schwertkunst beschäftigen darf...“

In diesem Moment blickte die Samurai-Kriegerin sehr gequält drein.

„Ihr mögt mich als eine erbärmliche Imitation eines Samurais bezeichnen, die den Unterschied zwischen einem Schwert und einem Katana nicht kennt, und ich könnte es noch nicht einmal widerlegen. Daher habe ich beschlossen, den Kontinent zu bereisen, um mein Wissen über Klingen zu erweitern. Nein, nicht nur mein Wissen über Klingen, sondern auch über Speer, Axt und sogar Keule, einfach über jede Waffe, die es gibt, um mich darin weiterzubilden.“
„Dies ist wahrlich ein ehrwürdiges Unterfangen.“
Nach Balasiels zustimmendem Nicken war ein scheues Lächeln auf Aarias Gesicht zu sehen.

„Daher hoffte ich, vom ehrwürdigen Balasiel in der Kunst des Schwertkampfes unterrichtet zu werden...“
„Hmm. Es spricht nichts dagegen... Genaugenommen ist dies sogar der ideale Zeitpunkt! Doch kann ich Euch zuvor um Eure Hilfe bitten?“
„Meine Hilfe?“
„In der Tat. Ich möchte, dass Ihr mir dabei helft, einen Bruderstreit beizulegen.“

Aaria folgte Balasiel und kam so vor dem Auktionshaus in Süd-San d'Oria an. In der Nähe des Heimatpunktes weinte ein kleiner Junge.
„Du weinst schon wieder, Brandalle? Dieses Verhalten ziemt sich nicht für ein Kind des Ritterreichs!“, sagte der alte Mann, als er sich dem Jungen näherte.
„Oh! Opa, Ihr seid es!“ Die Tränen des Jungen versiegten, nachdem er den Klang von Balasiels Stimme vernahm.
„Was ist los?“
„*Schnüff* Mein großer Bruder mal wieder. Er hat wieder alle Süßigkeiten für sich allein genommen. Er hat bereits vergessen, wie Ihr damals den Keks aus Adoulin in zwei Hälften geteilt habt, damit wir beide etwas davon haben...“
Aaria war vollkommen verblüfft, den Jungen so vertraut mit dem alten Paladin reden zu hören. „Weiß das Kind denn nicht, wer dieser Mann ist?“, dachte sie.

Zahllose Abenteurer verdankten Ihren Paladin-Titel nur der Anleitung durch diesen alten Mann. Er ist so eine große Persönlichkeit, da nennt man diesen Mann doch nicht einfach „Opa“.

„Wo ist dein großer Bruder denn jetzt?“
„Er ist spielen gegangen...“
„Und lässt seinen kleinen Bruder ganz allein? Sogar diese Gegend ist in der letzten Zeit nicht mehr sicher, mit all den Taschendieben und dubiosen Gestalten, die sich hier herumtreiben. Die Königsritter gehen deshalb sogar auf Patrouille. Hmm, vielleicht sollten wir –“
In diesem Moment kehrte ein etwas älterer Junge zurück, von dem Aaria annahm, dass es sich um den „älteren Bruder“ handelte.

Sie bekam mit, dass der ältere Bruder Eautaire hieß. Dieser ältere Bruder mit dem schelmischen Glitzern in seinen Augen wurde aber immer kleiner, je mehr Balasiel ihn dafür schalt. Allerdings nur für einen kurzen Moment, bevor seine jugendliche Arroganz wieder zum Vorschein kam: „Mich bei Opa verpetzen? Das ist nicht gerade erwachsen von dir, Brandalle!“
„I...Ich habe nicht gepetzt!“
„Hey! Jetzt hör damit auf, du kleiner Schlingel!“

Der alte Paladin schüttelte den Kopf. „Da du so viel Wert darauf legst, erwachsen zu sein, zumindest genug, um deinen jüngeren Bruder geringschätzig dafür zu behandeln, dass er es weniger ist als du, schlage ich einen kleinen Test vor. Zum Glück steht das Schwertfest gerade an.“
„Einen Test? Wie?“
„Ganz einfach. Balasiels Mundwinkel verzogen sich zu einem schlauen Grinsen. Einen Moment lang wirkte der alte Mann sehr schelmisch. „Welch besseren Weg gäbe es im Land der Ritter, als seinen Standpunkt mit dem Schwert zu verteidigen?“
Die Augen des älteren Bruders wurden vor lauter Überraschung ganz groß, doch sie waren nicht die einzigen. Der kleinere Bruder sah auch ganz verdutzt aus, denn es wurde ihm gesagt, er solle gegen seinen älteren Bruder kämpfen!

Drei Tage später, am Ende einer Gasse in der Nähe des Pikenmannwegs, standen sich die Brüder in einem abgelegenen Bereich in der Nähe des Brunnens gegenüber.
„Seid ihr beiden bereit? Dann lasst den Kampf beginnen!“
Nachdem Balasiels Stimme verklang, begann der Kampf der beiden Brüder.

Der ältere Eautaire hielt ein Ibushi Shinai in seiner rechten Hand, sein Körper befand sich in einer leichten Schräghaltung, ein Bein leicht gebeugt, das andere nach hinten gestreckt.
„Beeindruckend. Sogar in diesem jungen Alter beherrscht er schon die Grundregeln dieser Haltung. Kein Wunder, denn er wächst ja im Land der Ritter heran“, dachte Aaria, die an Balasiels Seite stand.

Eautaires Kampfhaltung entsprach perfekt dem Standard vieler Ritter des Königreichs.
„Ursprünglich war diese Waffe nicht dazu gedacht mit nur einer Hand in dieser Haltung verwendet zu werden... Als jemand, der mit einem Katana kämpft, macht mich dieser Anblick traurig. Diese verdammten Moogles!“
Die Moogles der M.H.M.U., die das Ibushi Shinai bereitstellten, hatten es für die Verwendung als Einhandwaffe modifiziert. Dies ist auch der Grund, warum Eautaire es in dieser Schwertkampfhaltung verwenden konnte.
„Jetzt sei doch nicht so“, sagte sie sich. „Sei froh, dass du die Gelegenheit hast, diese ungewöhnliche Waffe im Einsatz zu sehen...“

Im Vergleich zur traditionellen Kampfhaltung seines älteren Bruders war die des jüngeren – nun...
„Was ist denn das für eine verrückte Haltung?“ blaffte Eautaire. Sein jüngerer Bruder Brandalle stand in einer vollkommen anderen Kampfhaltung da. Brandalle hielt ein Bambusschwert im fernöstlichen Stil in beiden Händen, als ob er ein Zweihandschwert führen würde.
Unterschiedliche Kampfhaltungen bei derselben Waffe? Nein, denn das Schwert in Brandalles Händen war kein Ibushi Shinai wie das von Eautaire, sondern ein Shinai, also eine Zweihandwaffe.
„Die Hasso-Haltung, nicht?“ murmelte Balasiel.
„Ja, jedoch nur der Form nach... Seid Ihr sicher, dass er nach einem so kurzen Training im Kampf bestehen kann?“

In den letzten drei Tagen war es Aaria, die Brandalle gelehrt hat, wie man ein Katana führt.
„Ihr habt ihn gut unterrichtet. Schaut nur.“
Brandalle schwang sein Shinai mit einem durchdringenden Schrei und griff seinen Bruder mit einer Reihe von schnellen Hieben an.
Als jüngerer Bruder konnte Brandalle nicht darauf setzen, in einem ausgeglichenen Kampf gegen seinen körperlich stärkeren Bruder zu bestehen. Daher hat Aaria ihm dazu geraten, zuerst und schnell anzugreifen.

Durch Brandalles schnell aufeinanderfolgende Attacken mit dem zweihändig geführten Shinai hatte der ältere Eautaire sichtbare Probleme, die Hiebe zu parieren.
„Hmm. Euer Schüler schlägt sich gut. Gute Arbeit.“
„Ich danke Euch. Doch ich befürchte, es reicht nicht aus, um den Unterschied im Können wettzumachen...“
„Er braucht nur einen Treffer. Das Ibushi Shinai besitzt geringfügig schwächere Angriffskraft als das Shinai.“
„Ihr kennt euch gut aus.“
„Und ein Treffer ist durchaus im Bereich des Möglichen. Das Schwerttraining ist so eintönig geworden, reine Routine für San d'Orianische Schwertkämpfer, die kaum Erfahrung mit ungewöhnlichen Kampfstilen haben.“

Genau in diesem Moment wurde der Kampf entschieden. Brandalle erkannte eine Blöße und landete einen einzigen Schlag auf Eautaires Handgelenk, durch den der ältere Bruder vor Schmerz aufschrie.
„Auuuu!“ heulte Eautaire auf und lies sein Ibushi Shinai fallen.
„Der Kampf ist vorüber!“ rief Balasiel aus.

„Autsch, das tut weh...“
Als er die Tränen in den Augen seines Bruders sah, lies der entsetzte Brandalle sein Shinai fallen und rannte zu Eautaire.
„I-Ist alles in Ordnung mit dir!?“
„Brandalle...du...“
„Hmm. Wie denkst du nun über deinen kleinen Bruder, he? Hast du jetzt etwas mehr Respekt vor ihm? Wenn es um den Schwertkampf geht, bist du ihm überlegen. Du hättest mit Leichtigkeit gewonnen. Doch mit dem Katana ist er dir nach nur drei Tagen Training überlegen.“

„Aha,“dachte Aaria. Nun verstand sie es. Balasiel hatte sie den Jungen mit dem zweihändigen Katana trainieren lassen, damit er dieses Wissen vermittelt bekommen konnte.
Nachdem er Balasiels Worte vernommen hatte, war ein eifersüchtiger Ausdruck auf Eautaires Gesicht zu sehen, allerdings nur für einen kurzen Moment. „Mir geht es gut. Nichts passiert! Doch hast du wirklich einen Kampfstil aus dem Fernen Osten gelernt? Das ist so toll!“
„Ja, aber ich habe nur ein kleines bisschen gelernt.“

Auf einmal waren die beiden Brüder in eine lebhafte Diskussion über die Kunst des Schwertkampfes vertieft. Aaria konnte in den Augen des Größeren plötzlich Bewunderung für seinen kleinen Bruder sehen, der nun Wissen über einen einzigartigen Schwertkampfstil besaß.

„Das Schwert ist gut, doch das Katana ist auch eine interessante Waffe. Würdet Ihr dem zustimmen?“ fragte Aaria lächelnd.
Balasiel nickte lächelnd und sagte „Selbstzufriedenheit ist der Feind des Fortschritts. Jede Kampfkunst ist es wert, erlernt zu werden. Und mit ausreichend Training kann jede Kampfkunst -“
Doch noch bevor Balasiel seinen Satz beenden konnte, schallte die Stimme eines Jungen über den Platz am Auktionshaus.

“Haltet den Dieb! Jemand muss ihn stoppen!“
Es war die Stimme von Raminel, dem Lieferjungen, doch das wusste Aaria natürlich zu diesem Zeitpunkt noch nicht.

Genau in dem Moment, als Ramirels verschreckter Ausruf zu hören war, kam der Dieb direkt um die Ecke gelaufen. Er war ein finster aussehender Mann in seinen Vierzigern, der eine Rüstung aus Leder trug. Er rannte direkt auf Balasiel und Aaria zu.

Als er nur einen alten Mann, eine junge Frau und zwei Kinder vor sich sah, zog der Mann den Dolch an seiner Seite und hielt ihn drohend vor sich.
„Geht mir aus dem Weg!“ schnaubte er.
Die Kinder schrien auf.

„Nun gut. Wer denkst du, wer du bist, du Schuft?“ Mit diesen Worten hob Balasiel das Ibushi Shinai auf, das Eautaire fallengelassen hatte. Im selben Moment, nachdem Sie die Jungen aus dem Weg geschoben hatte, hob Aaria Brandalles Shinai vom Boden auf. Die Blicke von Aaria und dem alten Paladin trafen sich, und es herrschte ein wortloses Verständnis zwischen beiden.

Zur gleichen Zeit bewegten sie sich nach rechts und links, als ob sie den Weg freigeben wollten. Der Dieb lachte triumphierend auf, als er zwischen beiden hindurch lief und –

Beide Shinai, das von dem alten Paladin und das von der jungen Samurai-Kriegerin geführte, trafen ihr Ziel zur gleichen Zeit.
„Aaaargh!“
Die in seinen Bauch versetzen Hiebe ließen den Dieb vor Schmerz aufschreien und vornüberfallen.

Die beiden Brüder jubelten auf.
„Boah!“
„Das war unglaublich! Ich habe noch nicht einmal gesehen, wie sich die Klingen bewegt haben!“
Er genoss einen Moment die Bewunderung der beiden Kinder, doch dann sprach Balasiel:

„Es kommt nicht auf die Waffe an, sondern auf das Training. So ist es bei allen Dingen.“

Als sie diese weisen Worte dieses großen Meisters hörte, muss Aaria erneut lächeln.


Story: Miyabi Hasegawa
Illustration: Mitsuhiro Arita

Veranstaltungszeitraum:

Das Schwertfest wirbelt ab Donnerstag, 24. April 2014 um 8:00 (GMT) durch die drei Nationen und endet am Donnerstag, 8. Mai 2014 zur gleichen Zeit.

Wie man beim „Fest der Schwerter“ mitmacht:

1. Besorg dir vom Moogle in einem der folgenden Areale ein spezielles Holzkatana (Ibushi Shinai):
Süd-San d'Oria (J-9)/ Nord-San d'Oria (D-8)
Bastok-Minen (H-9)/ Bastok-Markt (G-8)
Windurst-Weiher (Nordhälfte, F-5)/ Windurst-Wälder (K-10)

2. Rüste dich mit dem Holzkatana aus und sprich einen Nomaden-Moogle in einem der folgenden Areale an, um die spezielle Moogle-Magie auf dich wirken zu lassen:
West-Ronfaure (I-6)/ Ost-Ronfaure (G-6)/ La Theine-Plateau (J-8)/ Jugner-Wald (I-8)/ Batallia-Tiefen (K-8)/ Nord-Gustaberg (L-8)/ Süd-Gustaberg(L-8)/ Konschtat-Hochland (I-6)/ Pashhow-Sumpfland (K-6)/ Rolanbeeren-Felder (K-5)/ West-Sarutabaruta (J-8)/ Ost-Sarutabaruta (G-11)/ Tahrongi-Schlucht (I-6)/ Meriphataud-Berge (E-5)/ Sauromugue-Ebene (E-5)

3. Tu dich mit anderen Abenteurern zusammen und haut gemeinsam auf die diebischen Schurken ein! Je öfter du die Verzauberung deines Ibushi Shinai einsetzt, desto mehr Glück wirst du haben!

4. Stich dein Ibushi Shinai dann mittels des „Handeln“-Befehls in den Boden nahe dem ???-Punkt, an dem ein Schurke besiegt wurde! Wer weiß, welch großartige Belohnung für deine Mühen auf dich wartet!?

Über die Moogle-Magie:

1. Durch Moogle-Magie erhöht sich deine Bewegungsgeschwindigkeit, dein Job-Level wird jedoch auf Level 1 beschränkt werden.
2. Alle Ausrüstungsgegenstände, die für Level 2 oder höher sind, werden durch Moogle-Magie automatisch entfernt.
3. Während du unter dem Einfluss der Moogle-Magie stehst, kannst du keine normalen Monster angreifen. Gleichzeitig brauchst du dich jedoch auch nicht vor Attacken ihrerseits zu fürchten, da sie dich ebenfalls nicht angreifen werden.
4. Die Moogle-Magie verliert ihre Wirkung, sobald du das Areal wechselst oder dich ausloggst.