Die Schöne und die Biester (26.05.2014)

<Ähm> Irgendwie komme ich nie aus dem Himmelsturm raus, habe lange Arbeitszeiten-Weiten und bin unter einem Berg von Arbeit verschüttet. Mehr gibtaru es nicht über mich zu sagen. Die Show muss weitergehen!

Guten Tag Abenteurer! Wie ihr sicher alle wisstaru, ist mein Name Kupipi und ich werde die Zeremonienmeisterin dieser Wettkämpfe sein!

Die heutige Veranstaltung wird durch die fantastischen Mitarbeiter am Jeunoer Institut für Magiestudien möglich gemachtaru.

Obwohl dieser Wettkampf abgehalten wird, um die kuscheligsten und süßesten Kreaturen in ganz Vana’diel zu ermitteln, sind die Juroren extrem kratzbürstig. Da muss man schon Nerven wie Drahtseile haben!

Doch warum sich die Mühe machen, aus so vielen würdigen Teilnehmern zu wählen? Weil das Institut denkt, dass es noch nicht bekannt genug ist.

...oder so was in der Art. Ich habe bei der Erklärung nicht wirklich aufgepasst.

Und wehe, du rufst nicht mein Alter Ego zur Hilfe! Wenn du es nicht tust, schleiche ich mich nachts, wenn du schläfst, in dein Zimmer und kratze dir die Augen aus!

He he he... Ganz egal, ob das Institut mit einem neuen akademischen Durchbruch beschäftigt ist oder nicht, es hat die Tenshodo dazu verdonnert, ich meine, die Ehre erwiesen, sie mit der Durchführung dieses Höhepunkts aller Festivitäten zu betrauen. Mit der Unterstützung einer Organisation wie dieser, weißt du, dass es hoch hergehen wird!

Nun gut, schauen wir mal, wie alles heute anläuft. Ich kehre besser wieder zu meiner Arbeit zurück, bevor mich die Tenshodo in ein fremdes Land verschleppen.

Kupipi, die Klerikerin des Himmelsturms, quietschte vor Freude, als sie die Ergebnisse der Vorrunde verkündete.

„Möge die Frage, welche Vana’diels beliebteste Kreatur-Struktur ist, in diesem Aufeinandertreffen ein für alle Male entschieden werden!"

Ihre Stimme wurde von der Marmorbrücke in Ober-Jeuno zurückgeworfen und ließ die Ohren ihrer Zuhörer klingeln und die Tassen auf den Tischen beben. Die Menge war voller Erwartung vollkommen still. Alle Augen waren auf die kleine Sprecherin mit der großen Präsenz gerichtet, die auf einer behelfsmäßig errichteten Bühne aus Tischen stand.

„Die Tenshodo haben mir höchstpersönlich versichertaru, dass sie nur die willkürlichsten Entscheidungen mit den fadenscheinigsten Begründungen bei der Auswahl dieser Juroren getroffen haben. Als Erstes haben wir hier diese nichtssagende-fragende Hilfskraft eines Naturwissenschaftlers, Atelloune! Sag doch ein paar Worte zu diesen Leuten, denen du vollkommen egal bistaru, meine Liebe."

„Ich hoffe, dass dieser Wettbewerb wirklich von wissenschaftlichem Nutzen sein wird und hoffe auch, dass all die Mühen, die ich auf mich genommen habe, nicht umsonst sind", erwiderte sie kurzangebunden.

„Als Nächstes ist Brygid an der Reihe-Weihe, die Königin der Bastoker Modeszene, ohne die viele Abenteurer mit dem Look der letzten Saison in den Kampf ziehen müssten.“

„Hallo, meine stylischen Fans. Ein kleiner Tipp von mir: Blau ist das neue Schwarz in dieser Saison!" rief die Kleine mit den berüchtigten Modebewusstsein aus.

„Und das, äh, der Letzte istaru der alte Knack―"

„Jetzt halt mal die Klappe. Ich würde mal sagen, dass dieser alte Knacker mehr Zeit mit Abenteurern verbracht hat als du. Du musst dir auch nicht so krampfhaft Mühe mit dieser Vorstellung geben."

„Aber natürlich! Was wäre ein so wichtiges Ereignis in Jeuno ohne ein wenig Glanz und Gloria?"

„Nun gut, ich wäre aber dafür, das hier so schnell wie möglich über die Bühne zu bringen, denn ich habe wirklich was zu tun“, grummelte Maat.

„...Ihr habt den Mann gehört. Lasst die Spiele beginnen-gewinnen!"

Da Kupipi wegen Maats mürrischer Art nicht zu weiteren Ausführungen kam, ist vielleicht eine Erklärung angebracht. Beistand ist zwar eine Art Magie, doch jeder Abenteurer kann sie nutzen. Die Zauberei ist nicht denjenigen vorbehalten, die diese Geheimkünste beherrschen. Es gibt jedoch Voraussetzungen für die Verwendung. Man muss eine starke Bindung zum anderen haben, um ein Abbild dieser Person herbeirufen zu können. Diese Bindung basiert auf Vertrauen, Freundschaft, Liebe. Ist dies nicht gegeben, verpufft der der Zauber ohne Wirkung.

Zu Ehren dieser neuen Magie, hat das Institut entschieden, eine Veranstaltung durchzuführen, die die von ihm entwickelten Prinzipien unter Beweis stellt.

Dieses Vorhaben gipfelte in diesem Wettbewerb, der auch den Namen „Vana’diel sucht die supersüßeste Kreatur“ verdient hätte.

Angeblich haben sich die Teilnehmer eher aus Interesse am winkenden Preisgeld zusammengefunden... und natürlich auch, um das Ansehen ihrer Gattung zu steigern.

„Trotz der Tatsache, dass anscheinend kein einziger Gedanke-Schranke an die Auswahl der Juroren verschwendet wurde, hoffe ich wirklich, dass sie sich mit der Bestimmung der Sieger richtig Mühe geben."

Kupipis gewagte Äußerung stand in direktem Widerspruch zur förmlichen Atmosphäre bei den meisten Wettbewerben, doch vielleicht war es in Anbetracht des entspannten Charakters dieser Veranstaltung auch in Ordnung.

Ohne weitere Umstände wurden die Paarungen an der Wand veröffentlicht, von einem Kalligrafen auf Pergament aus dem Fernen Osten. Das Verhalten der Juroren und Organisatoren mag zwar ziemlich halbherzig wirken, doch die Bedeutung dieses traditionellen Rituals war allen klar.

1 Paarung: Moogles gegen Mandragoras
2. Paarung: Sabotender gegen Leafkin
3. Paarung: Qiqirn gegen Goblins
4. Paarung: Chocobos gegen Mog Garden Crabs

Wie auf dem Pergament angegeben, kamen Vertreter der Moogles und Mandragoras auf die Bühne. Obwohl es eigentlich die Regel war, dass je ein Individuum stellvertretend für alle anderen kämpft, wurde bei den Mandragoras eine Ausnahme gemacht. Sie wählten Ake und Ome, die charakteristischsten Vertreter Ihrer Art, die vor langer Zeit auch mal das neue Jahr einläuten durften. Sie gaben sich für Mandragoras extrem individuell und rissen mit der leuchtenden Orange auf ihren Köpfen die Zuschauer zu wahren Begeisterungsstürmen hin.

„Sie sind so süß! Ich habe sie zum Fressen gern-fern! Los, Mandragoras, los!"

Sogar die Moderatorin der ganzen Veranstaltung zeigte ihre Präferenz unverhohlen, so beliebt war das blumige Duo. (Zumindest bei denen, die sich noch an sie erinnern können.)

„Bitte leiht mir euer Ohr, bevor der Wettbewerb beginnt, kupo", rief der Moogle aus.

„Jetzt sag nichtaru, dass du eine Beschwerde oder so was in der Art einlegen willst.“

„Ich bitte nur darum, dass dies hier in Betracht gezogen wird: Sollten die Mandragoras Alter Egos bekommen, wären diese dann dazu in der Lage, in den heißen und unwirtlichen Sandflächen der Altepa-Wüste und der Valkurm Dünen bestehen können? Ich denke nicht, kupo!“

„Da hat er recht. Ich kann mir keine Saison an diesen Orten vorstellen, an denen ihre Outfits angebracht wären“, nickte Brygid zustimmend.

Brygids Worte hatten eine enorme Wirkung auf die anderen beiden Juroren, denn der Moogle gewann einstimmig, worauf die Mandragoras traurig die Blätter hängen ließen.

Weiter mit dem nächsten Programmpunkt: Sabotender gegen Leafkin. Da Leafkin nicht sprechen, wurde ihnen eine Mithra von den südlichen Inseln zur Seite gestellt. Während der Sabotender eine minimalistische Strategie wählte und nur hin und her wippte, verknotete die Mithra förmlich ihre Zunge, um wirklich alle Eigenschaften zu preisen, die die Leafkin so viel niedlicher als die anderen Wettbewerbsteilnehmer machen.

„Wenn ich mich so lange-bange mit etwas so Langweiligem beschäftigen wollte, würde ich mich im Himmelsturm einschließen und den ganzen Tag lang Inventarlisten lesen.“

„Jo, habe auch keine Lust mehr, mir dieses Geschwafel weiter anzuhören.“

„Was!? Er hataru sich einfach aus dem Staub gemacht!" kreischte Kupipi auf, als der Sabotender plötzlich verschwand und nur eine Rauchwolke zurückblieb.

„Daran lässt sich nichts mehr ändern“, erklärte Atelloune pragmatisch. „Bestienbändiger können ihren Sabotender-Gefährten nicht ewig herumlaufen lassen.“

Hinter der Bühne biss sich der Besitzer des flüchtigen Sabotenders auf die Lippen. Durch die Disqualifikation seines Monsters war auch das Preisgeld weg und der Leafkin kam automatisch eine Runde weiter.

„Die ganze Vorrrbereitung und meine Rede waren umsonst“, seufzte die Fürsprecherin der Leafkin.

Die dritte Runde bestand aus einem Aufeinandertreffen verschiedener Beastmen-Gruppen. Trotz ihrer Unterschiede zogen die Abgesandten der Qiqirn und Goblins beide gleichzeitig große Kugeln mit Schießpulver aus ihren Taschen.

„Wagt es nur nicht! Ihr werdet diesen Ort nicht dem Erdboden-Pferdhoden gleichmachen. !"

„Buburoon macht gröööößtes Bumm-Bumm! Wir kriegen viel Klingeling für größtes Bumm-Bumm.“

„Du siehst, unsere Gobbie-Bombe macht die Augen von Leuten glitzern. Wenn Sterne tanzen schön in Augen, sie ums Gewinner machen."

„Zwei so unterschiedliche Spezies durch grundverschiedene Denkprozesse zur exakt gleichen Lösung kommen zu sehen... Darum geht es in der Wissenschaft! Sie gewährt uns Einblicke, warum Qiqirn und Goblins so ein großes Interesse an Sprengstoffen haben!“ , warf Atelloune mit sichtbarem Enthusiasmus ein.

Kupipi blieb jedoch unbeeindruckt: „Dies soll eine angenehme-bequeme Angelegenheit sein, keine Einbahnstraße in den Tod!"

„Hahaha, sieht so aus, als ob ich gerade rechtzeitig aus meinem Nickerchen aufgewacht wäre“, lachte Maat. Er stand seelenruhig auf, ging auf die Bühne und kickte die Bomben aus einem offenen Fenster, kurz bevor sie explodierten. Zum Glück klirrten die Fenster nur durch die Detonationswirkung, doch mehr passierte nicht.

Die Menge hielt gebannt den Atem an, bevor Sie in Begeisterung über Maats „Beine aus Stahl“ ausbrach. Kupipi stieß nur einen erleichterten Seufzer aus.

„Ich stimme dafür, diesen Wettbewerb zu auf sich beruhen zu lassen, nach Hause zu gehen-wehen und mich mit Rolanbeeren vollzustopfen."

Atelloune entschied sich für den Qiqirn, während Maat für die Goblins stimmte, was Brygid die endgültige Entscheidung überließ. Sie entschied sich auch für die Goblins, mit folgender Begründung: „Beide reden ziemlich seltsam, doch den Goblin habe ich wenigstens ansatzweise verstanden."

Die vierte Vorentscheidung fand zwischen dem gewitzten Chocoboküken Sakura und einer der Krabben statt, die sich in den Mog-Gärten befinden.

„Gut, wolltaru ihr für euch selbst sprechen?"

„...“

„...“

„Überhauptaru nicht?"

„......“

„......“

„Nun gut. Juroren-Raptoren, fällt eure Entscheidung.“

Zwei Stimmen wurden für das niedliche Küken Sakura abgegeben, was von den Zuschauern bejubelt wurde.

Obwohl es keine einstimmige Entscheidung war, ist Sakura gerade noch so in die nächste Runde gekommen.

„Ich verstehe nicht, warum Maat nicht für sie gestimmt hat. Sie ist doch sooo süüüüß."

„Sehe ich auch so."

Das Publikum beklatschte die Äußerungen der beiden weiblichen Jury-Mitglieder.

Im Halbfinale standen sich die Moogles und die Leafkin gegenüber, während die Goblins sich mit den Chocobos messen mussten.

„Vielleicht sollte ich meine Hauptarrrgumente noch mal kurz zusammenfas-"

„Dagegen muss ich aufs Schärfste protestieren, kupo."

„Grrr. Was ist jetzt?"

„Wir Moogles haben unsere Widersacher allein durch unsere Fähigkeiten überwunden. Die Leafkin jedoch werden durch eine äußerst artikulierte Fürsprecherin unterstützt. Ich erhebe den Vorwurf des unlauteren Wettbewerbs, kupo!"

„Was!? Sie können kaum Geräusche von sich geben, geschweige denn sich arrrtikulieren!"

„Dennoch ... Ist es nicht gerecht, kupo..."

„Jetzt schau mich nicht so an, als ob ich ein betrrrügerischer Gebärdensprachendolmetscher wäre. Ich bin nur eine Mithra, die auf ehrrrliche Weise ihr Geld verdient. Wie kannst du mich dafür verrrunglimpfen?"

" Das...Das widerspricht den Regeln!"


„Okay, okay, jetzt schau mich nicht so an. Es zerreißt mir das Herrrz."

Jeder Anwesende fasste das darauffolgende Schweigen der Mithra als Eingeständnis der Niederlage auf, und die Moogles wurden zu den Siegern erklärt.

In der anderen Halbfinalrunde wich die Menge zurück, als der Goblin auf die Bühne stapfte. Es war schwer zu sagen, ob diese unberechenbare Kreatur nicht noch eine andere Bombe im Ärmel hatte.

„Zeit für das Wunderkind Sakura! ...Sakura? Du bist dran, Sakura! Komm raus!"

Doch Sakura erschien nicht. Keiner wusste, wo sie abgeblieben war.

Kupipi sprach der Menge aus dem Herzen, als sie ausrief: „Wo ist unsere allerliebste Sakura hin? Sie kann doch nicht weggelaufen sein. Das würde doch überhauptaru keinen Sinn machen!" Wenn man an die Reaktion auf Sakura in der ersten Runde dachte, bestand überhaupt kein Zweifel daran, dass alle sie für die Siegerin hielten.

„Vielleicht hataru sie irgendetwas missverstanden. Egal, die Goblins gewinnen! ...Oh nein, nicht schon wieder eine Bombe!"

„Diese anders. Nur für Gewinnen. Bringt ganz viel rotes Licht in Himmel."

„Stopptaru ihn!"

„Ein Held ist immer im Einsatz."

Mit einem weiteren gekonnten Tritt flog der Sprengstoff aus dem Fenster, wo er zerbarst und den Himmel in rote und tödliche Flammen tauchte.

„Das verrückt. Sollte rot sein, aber nicht Bumm machen."

„Halt deine Klappe-Mappe!"

„Es sieht so aus, als ob die Moogles gegen die Goblins im Kampf-Stampf um den ersten Platz antreten, was dies zu einem ...Mooblin-Kampf macht!"

Kupipi drehte sich zur Jury, um deren Meinung zu hören, als sie etwas Seltsames bemerkte.

„Brygid? Hallo?"

Doch es war kein Kommentar von ihr zu erwarten, da sie ein Nickerchen machte.

„Hey, aufwachen-krachen!" Die Zeremonienmeisterin schüttelte das junge Mädchen, doch diese war nicht wachzukriegen. Verzweifelt wollte Kupipi Maat um Hilfe bitten, doch der war nicht mehr am Platz.

„Atelloune, wo ist der alte Knacker-Racker Maat hin?"

„Er sagte, er müsse los, weil er einen Trainingstermin hat."

„Waaas?"

Ein kurzer Blick aus dem Fenster auf die Marmorbrücke zeigte, dass es langsam dämmerte und bald die Kerzen angezündet werden müssten. Da das Etablissement nur für einen Tag gemietet war, musste Kupipi schnell handeln.

„Es tut mir leid, doch wir müssen das Finale auf einen anderen Tag ver-"

Aus den Augenwinkeln fing sie ein Signal auf. Sie beriet sich kurz mit ihrem Assistenten und verkündete dann die großen Neuigkeiten:

„Adventeurer, wetzt eure Waffen und poliert eure Zauber auf, denn ihr alle könnt am Mooblin-Kampf teilnehmen und ihn zu einem kunterbunten Beistandsturnier machen!"

Nach ihrer Ankündigung hatte sie noch einen Moment, um sich selbst zu bedauern.

Es war nur ein Tag und ich sehne mich bereits an meinen Schreibtisch im Himmelsturm zurück. Da kann ich auch exotische-neurotische Köstlichkeiten essen, die die Abenteurer mir mitbringen.

Doch diese Einstellung hielt sich nicht lange. Sie war eine Tarutaru, die ihrer Mission voll und ganz verpflichtet ist und würde jetzt nicht aufgeben. Nur noch ein Endspurt und sie wäre am Ziel.

„Wer wird sich als der Inbegriff der Niedlichkeit erweisen? Die Moogles mit einem Pelz in der Farbe von frisch gefallenem Schnee, oder die Goblins mit ihren Schlappohren und riesigen Rucksäcken? Ganz gleich wer gewinnt, wir hoffen, dass diese Veranstaltung euch die Möglichkeit gibt, eine tiefere Beziehung zu eurem Umfeld aufzubauen. Und denkt immer daran, dass die Beistandsmagie immer bei euch ist!"


Text: Miyabi Hasegawa
Illustration: Mitsuhiro Arita

Lest hier weiter, um weniger nervenaufreibende Infos zum kunterbunten Beistandsturnier zu erhalten.