Persönlichkeiten des Kristallkriegs, Teil 2 (07.03.2008)

Gute Nachrichten für alle Historiker! Weitere Biografien bedeutender Persönlichkeiten des Kristallkriegs wurden in der alten Holztruhe in Muckvix' Ramschladen in Jeuno gefunden und konnten restauriert und archiviert werden.
Einen Teil davon möchten wir an dieser Stelle gerne veröffentlichen.

Azima – Die gelehrige Hexe

Azima (824-), einst als Hexe von Konschtat
gefürchtete Kopfgeldjägerin, ist inzwischen
eine angesehene Alchimistin in Bastok.
Getrieben von unbändigem Wissensdurst, empfand
sie soziale Kontakte seit jeher als Störung ihrer
Studien und zog sich für lange Zeit in die unbewohnte
Einöde des Konschtat-Hochlands zurück, um sich
dort ungestört in Werke über Magie und Philosophie
zu vertiefen.

Warum die Hexe so gefürchtet war, ist eine interessante Geschichte.
Bei ihren seltenen Besuchen in der Hauptstadt kam sie stets in der schwärzesten Nacht und hatte einen Beutel aus Leinen dabei, der mit den eingeäscherten Überresten von Strauchdieben gefüllt war, die im Hochland ihr Unwesen getrieben hatten.
In solchen Nächten, in denen sie diesen Beutel beim Verteidigungsministerium abgab, um die Prämien zu kassieren, waren die Fensterläden aller Häuser entlang der Straße, die sie benutzte, fest verschlossen.

Heutzutage ist Azima eine begeisterte Alchemistin in Bastok und befindet sich in permanenter Geldnot, da sie ihre gesamten Geldmittel für die Anschaffung von immer neuen Büchern aufwendet.
Sie verfolgt derzeit die so genannte „Dhampir-Mithra“, auf die ein unglaublich hohes Kopfgeld ausgesetzt ist, da sie für das „3-Tage-Fieber“ (*1) verantwortlich gemacht wird, das sich unkontrolliert unter den Soldaten ausbreitet.

Dalzakk – Die eiserne Faust der Wahrheit

Dalzakk (835-), der berühmte Faustkämpfer aus
Bastok, ist nicht zuletzt durch seine Angewohnheit,
sich immer wieder selbst in Gefahr zu bringen,
ein Abenteurer, wie er im Buche steht.

Dalzakk litt als Kind unter einer furchtbaren
Krankheit, die seine Erinnerungen an diese Zeit
trübte. Später jedoch lernte er den Wandermönch
Oggbi kennen, der ihm half, diese Krankheit zu
überwinden. Oggbi wurde zu seinem Lehrmeister und
brachte ihm die Kunst der „Schattenfaust“ bei.
Da ein starker Kämpfer in der Idealvorstellung
seines Lehrmeisters jedoch nichts ohne einen
schlauen Kopf ist, begab sich Dalzakk auf Oggbis
Empfehlung nach Windurst, um zusammen mit
Nyumomo (*2) in der Optisterie Rhetorik zu studieren.

Zurück in seiner Heimat diente er als Soldat und beschritt danach seinen eigenen Weg. Er verbrachte viele Nächte mit asketischen Übungen unter dem Sternenhimmel, immer auf der Suche nach Erleuchtung, bis sich der Große Krieg auch in seiner Heimat wie ein Buschfeuer ausbreitete. Natürlich meldete er sich daraufhin als Freiwilliger bei der Armee zurück, um die Zivilbevölkerung zu schützen. Er nahm sogar eine Kriegswaise als Adoptivtochter auf und vermittelt ihr nun, was ihm sein Lehrmeister einst vermittelte...

Choh Moui – Königin der Giftraupen

Die Bestienbändigerin Choh Moui (837-) erlangte
Großen Ruhm mit der Entwicklung von hoch-potentem
Tierfutter. Obwohl sie in allen Künsten der
Bestienbändiger bewandert ist, übertrifft sie andere
Bestienbändiger in ihrer unvergleichbaren Fähigkeit,
Ungeziefer zu manipulieren. Wer sie schon einmal
getroffen hat, der weiß, dass ihr riesige Spinnen
und Skorpione wie Schoßhündchen folgen.

Zu verdanken hat sie ihre Fähigkeiten ihrer Mutter Ghino,
ebenfalls begabte Bestienbändigerin, deren Mitschuld
an einem Verbrechen darin resultierte, dass man die
beiden zusammen in einem unterirdischen Verlies
einsperrte. In dieser Zeit waren die vielen Käfer und
Spinnen Choh Mouis einzige Spielgefährten und ihre
Mutter brachte ihr bei, wie man mit ihnen kommuniziert
und sie beeinflussen kann.

Nachdem man sie unter einer Amnestie aus dem Gefängnis entließ, fing sie an, sich mit Tierfutter zu beschäftigen und schon bald darauf gelang ihr die Zubereitung von neuen und besseren Sorten. Mit dem Ausbruch des Großen Krieges brachen die Geschäfte ein und letztendlich ließ Choh Moui sogar ihre Mutter, die immer noch im Gefängnis schmorte, zurück, und durchstreifte ganz allein den in Kriegswirren versinkenden Mindartia-Kontinent. An Kriegsschauplätzen setzte sie Chigoes (*3) ein, um das Blut von Soldaten zu sammeln. Es gibt zwar die wildesten Gerüchte, aber trotzdem ist der Zweck von Choh Mouis Reise noch immer von Rätseln umgeben.

Illustration by Mitsuhiro Arita

※1: 3-Tage-Fieber
Diese von hohem Fieber und einem blauen Ausschlag begleitete, ansteckende Krankheit, verbreitete einst Angst und Schrecken in Bastok. Wer es schaffte, dreitägiges hohes Fieber zu ertragen, der überstand die Krankheit mit ein paar „blauen Flecken“ und kam mit dem Leben davon. Nach dem Ausbruch des Kristallkrieges erkrankten viele um Jeuno herum stationierte Soldaten daran.
Das 3-Tage-Fieber war jedoch harmlos verglichen mit der Bastokschen Pest, die
kurz darauf das Land heimsuchte...

※2: Nyumomo
Der derzeitige Gardegeneral der Patriarchen-Garde der Föderation von Windurst.
Diese ehrgeizige Taru-Dame war einmal eine der besten Schülerinnen von Choh Moui.

※3: Chigoe
Diese kleinen Parasiten laben sich am Blut ihrer viel größeren Opfer, deren Haut sie befallen, wodurch sie unschöne Schwellungen zurücklassen. Erstaunlicherweise verfügen sie trotz ihrer Größe über ein gutes Gedächtnis, was es ermöglicht, ihnen einfache Tricks beizubringen. Viele Chigoes wurden während des Kristallkrieges aus dem Nahen Osten importiert, weil ihre Shows bei den Soldaten an der Front so beliebt waren.