Kleiner Leitfaden durch die Welt der Chocobos(19.06.2006)

Was ist ein Chocobo?

Dieser groß gewachsene Vogel mit seinen langen, sehnigen Beinen und seinem harten, scharfen Schnabel ist ein eingefleischter Pflanzenfresser und gehört wegen seiner überragenden Laufschnelligkeit zu den populärsten Reit- und Haustieren Vana´diels. Seine gestutzten Flügel erlauben es ihm nicht die Weiten des Himmels zu erklimmen, haben jedoch eine wichtige Gleichgewichtsfunktion und dienen außerdem als Windbremse.
Ursprünglich hausten diese Zweibeiner als wild lebende Herdentiere auf den Ebenen des La Theine Plateaus, wo sie die gelegentlichen Besucher als temposüchtige Savannen-Flitzer beeindruckten. Die steigende Nachfrage nach Haustieren löste jedoch eine Chocobo-Jagdwelle aus, die ganz Vana´diel überrollte und den Gelbschnabel fast vollständig von seinen einstigen Weideflächen wegfegte. Heutzutage kann sich in Vana´diel fast niemand mehr erinnern, einen Chocobo in freier Wildbahn gesehen zu haben.
Den Abenteurern dient der Chocobo in erster Linie als Reittier. Gibt man dem Langbeiner jedoch eine kräftige Portion „Gysahl Greens“ (Gysahl-Gemüse) zum Fressen, werden seine erdnahen Instinkte geweckt, und er bietet sich bereitwillig an Löcher in die Erde zu graben.

Chocobos als Haustiere

Die Nutzung der Vorzüge des Chocobos besonders von Seiten der Elvaan geht weit in die vorgeschichtliche Zeit zurück, in der diese den Gelbschnabel hielten, um ihn im Ackerbau, bei der Jagd und als Zugtier einzusetzen. In der Folgezeit wurde der Chocobo als Reittier entdeckt, und die Erfindung von Utensilien wie den Zügeln und dem Sattel erlaubte es jedermann ihn als praktisches Transportmittel zu benutzen, was zu seiner großen Verbreitung führte und ihn zum Liebling bei Jung und Alt werden ließ. Händler bedienten sich seiner auf ihren langen Geschäftsreisen und selbst im Militär kam er bei der berittenen Truppe zum Einsatz, wo er wegen seiner gefürchteten Schnelligkeit oft Schlachten mitentscheiden konnte. Bald war er in allen Winkeln Vana´diels anzutreffen und spaltete sich in seiner weiteren Entwicklung in verschiedene Rassen auf. Heutzutage sind die Chocobo-Rennen zu einem beliebten Gesprächsthema geworden, die sich von ehemaligen Plausch-Veranstaltungen bei Dorffesten zu hoch stehenden Wettkämpfen mit internationalem Charakter entwickelt haben.

Chocobo-Arten

Destrier
Diese zähen Kraftbolzen, die hinter den Mauern von San d’Oria herangezüchtet wurden, verstanden es Krieger in schwerster Montur sicher ans Ziel zu bringen und selbst feindlichen Stoßwellen standzuhalten, weshalb sie der Kavallerie im Kampf als Reittiere dienten. Ihre mächtigen, rabenschwarzen Körper und ihre dicken, kräftigen Beine machten sie zu einem imposanten Anblick für die lokale Bevölkerung. Mit dem Niedergang der Lanzenkämpfe und der Weiterentwicklung der Weitschusswaffen verloren die Destriers jedoch ihre wichtige militärische Stellung und wurden von den schnelleren, wendigeren Coursers verdrängt. Heutzutage gelten reinrassige Destriers als ausgestorben. Allerdings vermuten selbsternannte Stammbaumforscher hinter neugeborenen schwarzen Chocobos, was großen Seltenheitswert hat, Nachkommen dieser einst stolzen Rasse.

Courser
Diese groß gewachsenen Chocobos mit ihrem stromlinienförmigen Körper und ihren langen, gelenkigen Beinen gehören zu der am weitesten verbreiteten Rasse im Königreich San d’Oria. Ursprünglich für Späherdienste herangezüchtet, wurden sie bald schon in Kämpfen eingesetzt. Gleichzeitig fanden sie auch bei der breiten Bevölkerung wegen ihrer Schnelligkeit und ihrem graziösen Körper gefallen und große Akzeptanz. Die neugeborenen, rotfarbigen Courser-Babys, die hin und wieder Vana´diel erblicken, gehören zum Unikum in der Welt der Chocobos.

Palfrey
Dieser Geduldsfanatiker von mittlerem Wuchs, den man v.a. in der Republik Bastok und auf der Zepwell-Insel antrifft, wurde herangezüchtet, um der sengenden Hitze und ausgedörrten Luft der Wüste zu widerstehen. Mit seiner vergleichsweise gutmütigen Art ist er besonders bei Reitern beliebt, die in ihren Künsten noch nicht weit fortgeschritten sind. Palfreys sind bekannt dafür, dass sie sowohl als blaue als auch als gelbe Exemplare vorkommen.

Jennet
Diese Rasse ist durch Magie auf Kleinformat reduziert worden, um den Tarutaru das Reiten angenehmer zu machen. Im Vergleich mit anderen Chocobo-Arten haben die Jennets verkürzte Beine, erreichen jedoch wie ihre Züchter durch erhöhte Kadenz eine große Laufgeschwindigkeit. Auf Wunsch der südlichen Mithra, die die optische Angleichung an den Dschungel als Überlebensstrategie nutzen, wurde einigen Jennets durch magische Einflüsse die Farbe grün verpasst.

Rounsey
Jeuno kann sich rühmen die höchste Chocobo-Nutzungsdichte aller Nationen zu besitzen. Der Grund dafür ist die steigende Zahl der Abenteurer, die mehr und mehr in die Stadt drängen. Weit verbreitet ist hier der Rounsey, ein mittelgroßer, stämmiger Chocobo mit unberechenbarem Temperament, der oft bei langen, kräftezehrenden Reisen eingesetzt wird. Gezüchtet wurde er vom berühmten Trainer Brutus und seiner Familie, denen nach einem langwierigen Kreuzungsprogramm mit wilden Chocobos mit dem Rounsey endlich der große Wurf gelang.


Illustration by Mitsuhiro Arita