Der Weg zum Haus eines Freundes ist niemals zu weit (12.10.2011)

Wenn die Kronen der Bäume sich langsam dunkelrot färben und die Nächte kühler werden, nähert sich der Herbst. Doch er kommt nicht alleine ... Im Schlepptau hat er nämlich zahlreiche Monster aus dem Jenseits, die sich beim Erntedankfest in den Gegenden um die drei Heimatnationen Vana’diels zu amüsieren gedenken. Ohne die Hilfe mutiger Abenteurerinnen und Abenteurer wären die Bewohner Windursts, San d’Orias und Bastoks ihnen hilflos ausgeliefert.
Und auch dieses Jahr rechnet die M.H.M.U. (Mog-Haus-Management-Union) fest mit dem Erscheinen dieser finsteren Kreaturen, und bittet daher alle jungen Damen und Herren im kampffähigen Alter um Mithilfe bei der Geisteraustreibung.

Erfolgreiche Beteiligung an der Monsterhatz wird großzügig belohnt!
- Auszug aus der Herbstausgabe der Vana’diel-Tribune

Endlich duftet es in der Stadt wieder nach gerösteten Süßkartoffeln und herzhaftem Kürbiseintopf, denn das Erntedankfest steht vor der Tür! Viele Stadtbewohner haben sich in schaurige Kostüme geworfen und feiern gemeinsam das Geisterfest zu Ehren verstorbener Ahnen und Freunde.

Doch außerhalb der Stadtmauern treiben sich ernstzunehmende Gegner herum. Der scheeläugige Pyracmon macht wieder einmal mit seinem Gefolge die Gegenden um die Städte unsicher und viele junge Leute beteiligen sich tatkräftig an seiner Austreibung.

Gedankenversunken blickte er hinauf in den klaren Herbsthimmel über der Heiligen Stadt, der sich bis zum weit entfernten Bastok erstreckte. Die Stadt, in der Shenana jetzt war.

Beim Gedanken an Shenana verzog Oruta-Moruta unwillkürlich das Gesicht. Nur ungerne erinnerte er sich an ihren Streit vor ein paar Tagen. Da verstehe einer die Mädchen. Er hatte sich schließlich überhaupt nichts Böses bei seinem Kommentar gedacht! „Was denn, hast du dieses alte Kleid etwa immer noch?“, rief er ihr scherzend zur Begrüßung zu, als sie sich vor dem Brunnen in Windurst trafen.

Das war ganz und gar nicht als Beleidigung gedacht gewesen. Abenteurer wie Oruta-Moruta tragen schließlich ständig dieselbe Ausrüstung. Insbesondere, wenn sie altbewährt und von hoher Qualität ist. Darüber hinaus fand Oruta-Moruta, dass Shenana in diesem Kleid wirklich bezaubernd aussah. Wenn es nach ihm ginge, würde sie es sogar jeden Tag tragen!
Doch Shenana war nun mal keine Abenteurerin, sondern ein ganz normales Mädchen, das sich viele Gedanken bei der Wahl ihres Kleides gemacht hatte. Darum verwundert es nicht, dass sie ihn mit funkelnden Augen anblitzte und wütend rief:
„Du Idiot!“
„I-Idiot? Sag mal, was ist denn nun los?“
„Idiot! Idiot! Idiot! Du verstehst aber auch nichts! Rein gar nichts! Ich will dich nie wieder sehen!“

Mit diesen Worten machte sie auf dem Absatz kehrt und rannte davon, während Oruta-Moruta ihr nur sprachlos hinterher sah. Dass sie am nächsten Tag mit ihrer Familie nach Bastok ziehen sollte, wusste er zu diesem Zeitpunkt noch nicht.

„Pah. Sie hat mir noch nicht einmal die Chance gegeben, mich zu entschuldigen! Wenn Bastok nur nicht so weit weg wäre ...“
Oruta-Moruta hatte seine Karriere als Abenteurer gerade erst begonnen. Chocobo-Führerschein? Fehlanzeige. Mit der Fähre nach Selbina? Auf dem Weg nach Mhaura wäre er dreimal umgekommen. Bequem mit dem Luftschiff reisen? Nur in seinen kühnsten Träumen!
Natürlich kam es ihm auch in den Sinn, sich mit ein paar Freunden zusammenschließen und gemeinsam die Reise nach Bastok zu bestreiten. Doch leider war Oruta-Moruta bisher mit seiner Abenteurerei so beschäftigt gewesen, dass er außer mit Shenana nicht sonderlich viele Freundschaften geschlossen hatte. Wenn er ehrlich sein sollte, war Shenana seine einzige Freundin ...
Bei diesem Gedanken vermisste er sie noch viel mehr, schlug die Hände vors Gesicht und seufzte laut hinein.

Wie er so auf dem großen Platz vor dem Brunnen saß und bereits verzweifelte, begannen die Moogles der M.H.M.U. die Stadt festlich für das Erntedankfest zu schmücken. Oruta-Moruta schnappte dabei auf, wie sie von finsteren Kreaturen sprachen, die auf einmal in den Gegenden um die Städte erschienen waren. Die Moogles waren ganz aus dem Häuschen, da es sich bei diesen Monstern nicht um gewöhnliche Gegner handelte.
Egal, wie oft man sich auch niederstreckte, sie wollten einfach nicht verschwinden. Nahezu, als ob ihre Seelen sich mit aller Kraft an diese Welt klammern würden. Doch die M.H.M.U. wolle die tapferen Abenteurer, die ihnen erfolgreich den Garaus machen, mit verzauberten Gegenständen belohnen, mit denen man sich zu den Chocobo-Ställen der drei Heimatnationen teleportieren könne. Sofort schöpfte Oruta-Moruta neue Hoffnung und machte sich sogleich auf die Suche nach den Monstern.

„Harhar! Fort von dieser Welt, du widerliches Ungetüm“, schrie Oruta-Moruta, als er mit seinen kleinen Fäusten energisch einen der finsteren Gegner verbannte. Sofort lief er zu einem Festtags-Moogle, um den Lohn für seine Mühen abzuholen.

„Vielen Dank für deine Hilfe, Oruta-Moruta. Hier ist deine Belohnung, kupo!“
„Hurra! Endlich kann ich mich nach Bastok telepor... Nanu!? Was ist denn das?“
„Süßigkeiten, kupo!“

Verdutzt schaute Oruta-Moruta auf den riesigen Kürbis-Behälter, randvoll mit Süßigkeiten, den der Moogle ihm entgegenhielt. So eine hübsche Schale hatte er noch nie gesehen, und doch konnte er seine Enttäuschung nicht verbergen.

„Ich will aber keine Süßigkeiten, du doofes Fellknäuel! Ich wollte doch einen verzauberten Kragen, mit dem ich mich nach Bastok teleportieren kann!“
„Barauszahlung und Umtausch der Preise sowie der Rechtsweg sind ausgeschlossen, kupo. Vielen Dank und bis zum nächsten Mal, kupo!“

Oruta-Moruta war bereits im Begriff zu protestieren, als sich ein neuer Gegner vor seinen Augen manifestierte.
„Hm, wenn ich genug Gegner besiege, dann bekomme ich irgendwann sicherlich die Belohnung, die ich haben will“, dachte er sich und rannte schnell mit gezückter Waffe und neuem Elan auf das Monster zu.

Ganz so schnell ging es dann doch nicht. Gute zehn Mal hatte der mittlerweile äußerst ausgelaugte Oruta-Moruta sich bereits nach erfolgreichem Kampf beim Moogle gemeldet, als er endlich das Objekt seiner Begierde bekam: einen Republiksstall-Kragen, mit dem er sich unverzüglich nach Bastok teleportierte.
„H-Huch! Was machst du denn hier?“
„Shenana!“

Wie das Schicksal so spielt, hatte Oruta-Moruta sich nämlich direkt vor die Nase von Shenana teleportiert, die gerade im Chocobo-Stall nach ihrem Küken sehen wollte.
Vergessen war der Streit, als die beiden sich vor Freude über das Wiedersehen in die Arme fielen und lachten.

„...und so habe ich dann den Kragen benutzt, um nach Bastok zu kommen und dich zu suchen.“
„Unglaublich. Das hast du wirklich ganz alleine geschafft? Und das alles nur, um mich wiederzusehen?“
„Der Weg zum Haus eines Freundes ist niemals zu weit. Und für dich hätte ich noch viel mehr getan“, gestand Oruta-Moruta verlegen. Das ganze Monsterverbannen hatte sich wirklich gelohnt.
„Shenana, ich... Es tut mir leid, was ich über dein Kleid gesagt hab. Ich wollte dich nicht kränken.“
„Schon in Ordnung. Ich hatte das Kleid extra angezogen, um mich von dir zu verabschieden. Schließlich hatte ich es auch an dem Tag an, an dem wir uns zum ersten Mal begegnet sind. Damals, beim Erntedankfest vor acht Jahren.“

Endlich verstand Oruta-Moruta, warum Shenana so wütend geworden war und entschuldigte sich wieder und wieder aufs Neue.
„Komm, genug der Reue! Ich zeig dir unser neues Haus. Dort kannst du dich von den Strapazen des Kampfes und der Reise ausruhen. Apropos Reise: Wie kommst du eigentlich wieder zurück nach Windurst?“

Oruta-Moruta wich die Farbe aus dem Gesicht, als ihm klarwurde, dass er wohl noch einige Male an der Geisteraustreibung teilnehmen musste, eh der Festtags-Moogle in Bastok ihm eine Rückfahrtmöglichkeit nach Hause überreichen würde ...


Text: Miyabi Hasegawa
Illustration: Mitsuhiro Arita

Veranstaltungszeitraum

Das Sonderereignis wird voraussichtlich von Dienstag, 18. Oktober um 8.00 Uhr (GMT) bis Dienstag, 1. November um 8.00 Uhr (GMT) stattfinden.

Sprecht mit den Moogles!

Monster versuchen sich im Getümmel verkleideter Bürger in die Städte zu schleichen. Für alle Abenteurer, die sich an der Austreibung dieser Bösewichter beteiligen, haben die Moogles Belohnungen bereitgestellt. Ihr findet die Moogles in den folgenden Arealen:

West-Ronfaure (I-6) / Ost-Ronfaure (G-6)
Nord-Gustaberg (L-8) / Süd-Gustaberg (J-7)
West-Sarutabaruta (J-8) / Ost-Sarutabaruta (G-11)

Verkleidete Gespenster und Monster wollen Süßes!

Auch in diesem Jahr verkleiden sich die Händler und ziehen in den Städten als Gespenster und Monster durch die Straßen, um vermeintlich furchterprobte Abenteurer zu erschrecken. Jeder, der diesen Leuten Süßigkeiten überlässt, wird sich dann selbst auch verkleiden können. Wenn man Glück hat, erhält man dabei zusätzlich tolle Items.

Süd-San d'Oria / Nord-San d'Oria
Bastok-Minen / Bastok-Markt
Windurst-Weiher / Windurst-Wälder

* Es eignen sich grundsätzlich alle Süßigkeiten. Trotzdem kann es sein, dass ein NPC eine Süßigkeit nicht mag.

„Bombige“ Dekorationen

Zum Erntedankfest dekorieren wir die großen Plätze in den Städten mit Bomben-Monstern. Angeblich sollen die wunderlichsten Dinge passieren, wenn man sich als Gruppe von zwei Personen mit einer bestimmten Verkleidungskombination diesen Dekorationen nähert ...

Das Geisterfest

Sprecht mit den Exorzisten in den folgenden Arealen, um am Geisterfest teilzunehmen:

Gertrude in Nord-San d'Oria (D-8)
Brian in Bastok-Markt (G-8)
Roger in Windurst-Weiher, Nord (F-5)

* Hat man einen Auftrag von einem Exorzisten erfolgreich beendet, muss 1 Tag (Vana’diel-Zeit) vergehen, bis man den nächsten Auftrag annehmen kann.

Sonderverkaufsstände

In den folgenden Arealen werden besondere Items zum Erntedankfest verkauft. Wenn ihr euer Mog-Haus mit allen drei Lampions der drei Heimatnationen schmückt, so wird euch euer Moogle schon bald mit einem ganz besonderen Geschenk überraschen!
* Das Geschenk kann auch nach Ende des Sonderereignisses entgegengenommen werden, sofern die notwendigen Voraussetzungen erfüllt wurden.

Nord-San d'Oria (D-8)
Bastok-Minen (H-9)
Windurst-Weiher, Nord (G-10)