Das schönste Geschenk von allen (09.12.2011)

Hohoho, ein fröhliches Sternenlichtfest miteinander!

Was? Es ist tatsächlich schon wieder so weit?! Moogles, wie die Zeit vergeht ... In allen Städten Vana‘diels eilen bereits Bootcamp-gestählte Geschenkebringer in ihren sternenlichtfestlichen Kostümen umher und lassen Kinderaugen strahlen. Eine friedvolle, besinnliche Stimmung liegt in der Luft und selbst die griesgrämigsten Wintermuffel, die sonst nur über Schnee in ihren Abenteurerstiefeln klagen, können sich ein kleines Lächeln in diesen Tagen nicht verkneifen. Es scheint, als wäre ganz Vana‘diel erfüllt von Glück und Zufriedenheit.

Ganz Vana‘diel? Nein, ein von unbeugsamer Melancholie erfülltes Häuschen am Rande San d’Orias leistet der festlichen Stimmung hartnäckig Widerstand.

Wie samtweiche Watte schwebten die pulvrigen Flocken in dieser sternklaren Nacht zu Boden und verwandelten ganz San d’Oria still und leise in eine puderbezuckerte Schneelandschaft. Ein unbedarfter Betrachter hätte die Stadt aus der Ferne sicherlich für eine liebevoll hergerichtete Lebkuchen-Auslage im Schaufenster einer Bäckerei gehalten. Auch Youstias Haus, das nicht unweit des Doms stand, war zum Anbeißen eingezuckert. Doch das interessierte seine Bewohnerin gerade herzhaft wenig. Nein, nach Feiern war Youstia nun wirklich nicht zumute. Stattdessen stieß sie einen Seufzer aus, der so tief war, dass seine Schwingungen die Hauswände zum Wackeln und ein paar Eiszapfen dazu brachte, sich von der Dachrinne zu lösen und beinahe ein achtlos vorbeifliegendes Ladybug-Pärchen zu erschlagen, das auf dem Weg zur Verwandtschaft im Ronfaure-Wald die falsche Abzweigung genommen und sich nach San d’Oria verirrt hatte.

Doch was war der Grund für so viel Schwermut? Eigentlich waren die Voraussetzungen für einen gemütlichen Sternenlichtfestabend doch alle gegeben. Aus der Küche zog der Duft von geschmortem Cockatrice mit deftiger Zwiebelfüllung in die Stube, und im Kamin knisterten die Holzscheite angenehm vor sich hin. Züngelnde Flammen tauchten das Zimmer in warmes Orange. Nein, zu frieren brauchte Youstia wahrlich nicht. Im Gegenteil, es wurde ihr fast ein wenig zu heiß. Sie öffnete den obersten Knopf ihrer brandneuen Rubeus-Jacke und fächelte sich mit der Hand ein wenig Luft zu. Dabei blieb ihr Blick eher beiläufig an der Dekoration auf dem Kaminsims haften. Von dort schaute ihr ein mundloser Schneeritter entgegen und schien still zu fragen: „Na, dieses Jahr auch wieder alleine, Baby?“

Genervt wandte Youstia ihren Kopf ab. Hätte sie den Ritter doch bloß nicht aufgestellt. In sternenlichtfestliche Stimmung versetzte er sie jedenfalls nicht. Eher in Endzeitstimmung. Weil er sie permanent an Ranord erinnerte, der irgendwo fern von San d‘Oria an einer geheimen Operation teilnahm ...

In einem Land, das auf keiner Karte verzeichnet ist, hatte er gesagt.

Dieser dumme Geheimniskrämer. Immer musste er alles verschlüsseln und in Rätsel kleiden. Das kam sicher von diesen idiotischen Scherlock-Halm-Romanen, die er als Junge ständig verschlungen hatte. Jetzt, wo sie darüber nachdachte, fiel Youstia der lächerliche falsche Schnurrbart wieder ein, mit dem Ranord eine Zeit lang rumgerannt war. Ein Glück, dass der ihm eines Tages beim Ausblasen der Kerzen seines Geburtstagskuchens abgefackelt war. Aber Schnauzer hin oder her, Youstia hatte jedenfalls immer noch keine Ahnung, wo genau dieses Land sich befand, in dem Ranord kämpfte. Gerüchte besagten, dass es dort keine Sonne gab und der Himmel stattdessen ununterbrochen von einem blutroten Mond in gespenstische Farben getaucht wurde. Für Youstia klang das so abgedroschen wie die Handlungen der Scherlock-Halm-Romane, aber das brachte ihr ihren Freund auch nicht zurück. Sie bereute, dass sie ihn spaßeshalber immer damit aufgezogen hatte, ein Abenteurer-Noob zu sein.

Sicher wollte er sich mir beweisen ...

Und das tat er jetzt, irgendwo weit entfernt und ganz auf sich alleine gestellt. Ach, Ranord ... Dabei waren sie einst unzertrennlich gewesen. Ihre Elternhäuser hatten nebeneinander gestanden und was sie als Kinder auch unternahmen, immer waren sie gemeinsam losgezogen. An schneereichen Tagen hatten sie im Ronfaure-Wald Schneemänner gebaut, sich Schneeballschlachten geliefert oder waren einfach nur im flockigen Weiß herumgetollt. Immer zusammen. Und jedesmal hatten sie dabei Tränen gelacht. Jetzt war Youstia aber eher zum Heulen zumute. Warum hatte der Blödmann auch unbedingt Krieger werden müssen und nicht Lagerverwalter bei Mogkea wie sein Vater!

Ihre Gedanken glitten wieder in die Vergangenheit zurück. Wenn sie sich im Wald ausgetobt hatten, waren stets ihre Eltern gekommen, um sie abzuholen. Dann hatten sie jedesmal einen Mistelzweig abgebrochen, um ihn zuhause als Talisman gegen böse Geister aufzuhängen. Zum Abendessen gab es in der Sternenlichtfest-Zeit meistens einen wärmenden Eintopf mit viel Cockatrice-Fleisch und Gemüse. Ja, irgendwie erinnerte der Schneeritter sie immer an diese gute, alte Zeit.

Dingdong!

Youstia schreckte aus ihren Gedanken auf. Hatte da jemand an ihrer Tür geläutet? Wer konnte das sein an diesem Abend, den doch alle im Kreis ihrer Lieben verbrachten?

Wenn das wieder einer dieser dämlichen Goblins ist und mir was von seinem „Ene meine stänk, wo ist mein Geschenk“ vorheult, dann krieg ich ’ne Krise und er was auf die Maske. Aber bestimmt habe ich mir das nur eingebildet ...

Trotzdem, die Neugier war stärker. Youstia erhob sich aus ihrem Sessel, schritt zum Eingang und öffnete die Tür einen Spalt weit. Eisige Windböen bliesen ihr ein paar Schneeflocken ins Gesicht. Sah ganz so aus, als hatte der Winter in dieser Nacht mit ganzer Kraft Einzug in San d’Oria gehalten.

„Brrr.“

Youstia versuchte, die beißende Kälte abzuschütteln. Impulsiv hätte sie die Tür fast direkt wieder zugerissen, doch im letzten Augenblick bemerkte sie die rot-weiß gekleidete Gestalt auf der Schwelle, die ein Traumglöckchen in der Hand hielt.

Ein Smile-Sergeant? Um diese Zeit?

„Fröhliches Sternenlichtfest!“, rief ihr eine Stimme entgegen, die ihr sehr, sehr bekannt vorkam.
Halb gelähmt vor Überraschung hob Youstia ihren Kopf und blickte in ein vertrautes Gesicht.
„Ra-Ranord!?“, platzte es freudig aus ihr heraus.
Noch mochte sie ihren Augen nicht recht trauen.
„Na, na, na! Du wirst mich doch wohl nicht schon vergessen haben?“, entgegnete der unangemeldete Besucher flachsend. Sein Lachen klang genau so, wie in jedem ihrer Träume, seit sie sich das letzte Mal getroffen hatten.

„Brauchst dich gar nicht zu wundern! Was trägst du auch so einen bescheuerten Rauschebart?“, wehrte Youstia sich, doch ihr Lächeln verriet, dass der Zorn nur gespielt war.
Während sie Ranord einige Schneeflocken aus dem Gesicht strich, stieß sie die Tür ganz auf und ließ ihren alten Freund ein.
„Seit wann bist du wieder in der Stadt?“, fragte sie, und ihre Stimme überschlug sich fast vor Freude.
„Gerade erst angekommen. Deshalb habe ich leider auch gar kein Geschenk für dich ...“
Ranord ließ traurig die Schultern hängen, als er dies sagte. Es schien ihm sichtlich leid zu tun.
„Macht doch nichts“, entgegnete Youstia. „Das schönste Geschenk habe ich nämlich schon bekommen.“

„Hä?“

Den verdutzten Blick ihres Freundes erwiderte die Elvaan mit einem Schubs, der Ranord auf das Sofa vor dem Kamin bugsierte.
„Was hältst du von einer Scheibe saftigem Cockatrice-Braten? Ich hab gerade welchen im Ofen!“
Ranord nickte begeistert.
„Einen Moment, ja? Bin gleich wieder zurück!“

Auf dem Weg in die Küche pfiff Youstia eine fröhliche Melodie. Ja, das schönste Geschenk hatte sie wahrlich schon bekommen. Ein Geschenk, das man nicht verpacken, verschicken und auch nicht im Auktionshaus erwerben konnte: Ranords Lachen.

Und während sie den Braten aus dem Ofen holte, um ein paar dicke Scheiben für Ranord abzuschneiden, schien auch über das eigentlich emotionslose Gesicht das Schneeritters ein Lächeln zu huschen. Und hätte Youstia nicht so laut gepfiffen, dann hätte sie vielleicht sogar gehört, wie der Schneeritter erleichtert durchatmete. Dieses Sternenfest war gerettet.


Text: Miyabi Hasegawa
Illustration: Mitsuhiro Arita

Veranstaltungszeitraum

Dieses Sonderereignis findet von Freitag, 16. Dezember 2011, 8.00 Uhr (GMT) bis Samstag, 31. Dezember 2011, 15.00 Uhr (GMT) statt.

Hol dir die Geschenke von den Goblins zurück!

Die Moogles sind verzweifelt auf der Suche nach Geschenken und Dekorationen, die sich ein paar übereifrige Goblins unter den Nagel gerissen haben. Besorge die Sachen zurück und rette das Sternenlichtfest! Dazu musst du zuerst einmal die entsprechenden Moogles an den unten aufgelisteten Orten in den drei Heimatnationen ansprechen. Sollten die Goblins die Geschenke partout nicht rausrücken wollen, kann es sich lohnen, die Moogles noch einmal um Rat zu fragen.

Nord-San d'Oria (J-9)
Bastok-Markt (G-8)
Windurst-Weiher Nord (F-9)


Die bisherigen Belohnungen

Die Belohnungen, die bei vergangenen Sternenlichtfesten ausgegeben wurden, sind an folgenden Orten erhältlich.

Moogle
Süd-San d’Oria (J-9) / Nord-San d’Oria (D-8)
Bastok-Markt (G-8) / Bastok-Minen (I-9)
Windurst-Weiher Nord (F-5) / Windurst-Wälder (K-10)








Moogle (Sondergeschäft)
Nord-San d’Oria (D-8)
Bastok-Minen (H-9
Windurst-Weiher Nord (G-10)








Astral Box
West-Ronfaure / Ost-Ronfaure
Nord-Gustaberg / Süd-Gustaberg
West-Sarutabaruta / Ost-Sarutabaruta








Moogle
Süd-San d’Oria (H-9) / Nord-San d’Oria (J-8)
Bastok-Markt (G-8) / Bastok-Minen (I-8)
Windurst-Wälder (H-11) / Windurst-Weiher Nord (F-9)








Moogle
Süd-San d’Oria (K-9) / Nord-San d’Oria (D-8)
Bastok-Markt (G-8) / Bastok-Minen (I-9)
Windurst-Weiher Nord (F-5) / Windurst-Wälder (K-10)








Smile-Sergeant
Anfänger: Ost-Ronfaure (G-6) / Süd-Gustaberg (I-7) / Ost-Sarutabaruta (G-11)
Fortgeschrittene: La Theine-Plateau (K-8) / Konschtat-Hochland (I-6) / Tahrongi-Schlucht (I-6)
Profis: Batallia-Tiefen (K-8) / Rolanbeeren-Felder (I-6) / Sauromugue-Ebene (F-6)