Mädels, lasst die Puppen tanzen! Denn er ist wieder gekommen, unser großer Tag: Das Puppenfest! Und natürlich haben wir von der M.H.M.U. (Mog-Haus-Management-Union) uns auch dieses Jahr mächtig ins Zeug gelegt, um das Ereignis für euch so schnuckelig wie möglich zu gestalten, kupo!

Alle Städte Vana’diels sind von uns festlich mit dekorativen Wandschirmen und Papierlaternen geschmückt worden, die ein Podest umrahmen, auf dem ihr euch fein herausgeputzt niederlassen und im Rampenlicht sonnen dürft, kupo. Glaubt mir, wer einmal die anerkennenden Blicke seiner Mitabenteurer auf sich gespürt hat, der will am liebsten gar nicht mehr runter von den Dingern, kupo!

In Windurst wurde der Kampf um den besten Podestplatz übrigens eines Jahres besonders hitzig. Das weiß ich aus erster Hand von meiner dort lebenden Kuposine, kupo. Ein großes Tohuwabohu aus Eitelkeiten und Bosheiten war das, jawohl! Und wer war mal wieder schuld daran? Natürlich die Medien und ihre Sensationsgier! Ihr habt die damalige Ausgabe des „Wöchentlichen Zauberparadieses“ aus dem Tarutaru-Zeit-Verlag verpasst? Kein Problem, denn hier könnt ihr noch einmal alles nachlesen, kupo. Viel Spaß beim Schmökern!

Eure Kuperta

Im Kaiserreich Aht Urhgan im Nahen Osten gibt es einen sonderbaren Zauberkasten namens „Bildaufzeichnungsapparat“. Wenn man an diesem einen gewissen Knopf betätigt, leuchtet für einen Sekundenbruchteil ein greller Blitz auf. Und alles, was von dessen Licht erfasst wird, wird auf wundersame Weise aufgezeichnet. Nur die wenigsten wissen um die Funktionsweise dieser geheimnisvollen Technologie. (Aus: Bastoker Bastlerblättchen, Ausgabe 42)

Es war an einem warmen Frühlingsnachmittag, als ein Mann, der sich Salijah nannte, aus Aht Urhgan in unser beschauliches Windurst kam. Er war im Besitz eines dieser geheimnisvollen „Bildaufzeichnungsapparate“ und sagte, er wolle das Leben auf dem Mittleren Kontinent dokumentieren und in seiner Heimat eine Wanderausstellung mit den Bildern betreiben.

Als der rasende Reporter Naiko-Paneiko, seines Zeichens für das Klatsch- und Tratsch-Ressort des Wöchentlichen Zauberparadieses verantwortlich, von dieser Sache Wind bekam, witterte er sofort eine Riesenstory, steigende Auflagen und neue Anzeigenkunden, die Haufenweise Gil in die Kassen des Tarutaru-Zeit-Verlags spülen würden. Gil hatte Naiko-Paneiko schon als Baby lieber gemocht als Bonbons. Und das Glück schien dem Tarutaru gleich zweifach hold! Denn wie es der Zufall so wollte, hatte die Puppenfest-Saison gerade begonnen. Das war die Gelegenheit, den hochnäsigen Kulturheinis aus Aht Urhgan zu zeigen, dass man auch in Mindartia exotische Sitten und Bräuche zu pflegen wusste. Vielleicht würde der ein oder andere ja sogar die seine Zeitung abonnieren! Bei dem Gedanken funkelten Naiko-Paneikos Augen golden auf.

Der Plan war schnell gefasst. Naiko-Paneiko würde die fürs Puppenfest herausgeputzte Damenschaft Windursts versammeln, auf einer Sitzfläche vor einem Wandschirm platzieren und von diesem Salijah ablichten lassen. Den Leuten in Aht Urhgan würden die Augen übergehen. Schließlich hatte Windurst die süßesten Mädels ganz Vana’diels zu bieten, fand Naiko-Paneiko zumindest. Den ganzen Trubel würde er dann natürlich höchstpersönlich mit einem mehrseitigen Artikel im Wöchentlichen Zauberparadies würdigen (... und vielleicht das ein oder andere Foto vergrößern und in seiner Junggesellenbude aufhängen, aber das brauchte ja niemand zu wissen).

Als das Wöchentliche Zauberparadies von dem Großereignis berichtete, war ganz Windurst sofort in heller Aufregung. Insbesondere natürlich die Mädchen und Frauen, denn ihnen wurde bei der ganzen Aktion schließlich die Hauptrolle zuteil. Und alle hatten es direkt auf die begehrte rechte Position auf dem Podest abgesehen, wo normalerweise die Puppe der Kaiserin aufgestellt wurde. Wer diese Position bekam, dem war bestimmt die Aufmerksamkeit aller Ausstellungsbesucher sicher!

„Ach, bärrre ich doch nur etwafs jünger, ich hätte ganfs befschtimmt die Rrrolle der Kaihfserin bekommen!“, nuschelte eine Mithra, deren Fell schon leicht in die grauen Jahre gekommen war, in ihrem Haus in Windurst-Wälder, während sie ihre dritten Zähne suchte. Von „etwas“ bräuchtest du aber mindestens zehn Portionen, wollte ihre vorlaute Enkelin schon losprusten, doch dann fiel ihr ein, dass sie ihr Taschengeld für diesen Monat noch nicht bekommen hatte und sie verkniff sich den bissigen Kommentar. Das liebe Geld, so scheint es, hatte nicht nur unseren rasenden Reporter fest im Griff, sondern auch schon das ein oder andere Mitglied der windurster Kindergartenbevölkerung.

Während also die gesamte weibliche Bevölkerung Windursts damit beschäftigt war, sich Gedanken um Make-up und Kleidung für das Fotoshooting zu machen, kam er schließlich, der große Tag. Der Platz, an dem die Aufnahmen geschossen werden sollten, war zum Bersten gefüllt mit Frauen aller erdenklicher Couleur, die sich mit ihren Stöckelschuhen (nicht immer unabsichtlich) gegenseitig auf die Füße traten und giftige Blicke austauschten, weil natürlich jede die Schönste sein und den Platz der Kaiserin für sich beanspruchen wollte. Schauen wir uns an vier der aufgetakelten Damen doch einmal exemplarisch an, was da so in den dauergewellten Köpfen vorging.

Da war zum Beispiel diese bildhübsche Tochter eines Elvaan-Paladins ...

Das Puppenfest ist das Fest der Mädchen, dachte sie. An diesem Tag dreht sich alles darum, seine weiblichen Reize zur Schau zu tragen. Ich werde daher den pfirsichfarbenen Onnagusa Yukata tragen, den ich im letzten Sommerschlussverkauf so günstig erstanden habe. Ha, ein echtes Schnäppchen war das! Im Osten wird das Puppenfest ja angeblich auch als „Fest des Pfirsichs“ begangen. Da ist mir die Hauptrolle schon so gut wie sicher!

Dann war da diese Bestienbändiger-Mithra, die in Windurst-Wälder lebte und glaubte, dass mit Selbstgebasteltem verzierte Ausrüstungsgegenstände die Herzen der Ausstellungsbetrachter sicher im Sturm erobern würden ...

Hihi, ich stehle bestimmt allen die Schau mit diesen niedlichen Behemoth-Öhrrrchen, die ich rosa angemalt und an meinem Molva-Hammer befestigt habe. Denn wie heißt es doch so schön? Vier Ohren sehen mehr als zwei, äh, hörrren! Hihi! Und ich sehe dann gleich doppelt so niedlich aus! Erst recht mit dieser liebevoll handgearbeiteten Kette aus Smilodon-Zähnen, denen einige Blutspritzer vom letzten Kampf noch eine flotte Batik-Optik verleihen. Mein Outfit wird die Leute sicher umhauen!

Vielleicht hätte ihr jemand sagen sollen, dass es bei diesem Wettkampf nicht darum ging, sich die Schädel einzuschlagen?

Das dachte auch jenes Tarutaru-Mädchen, das normalerweise in einem Restaurant in Windurst-Weiher kellnerte ...

Die Kaiserinpuppe ist so niedlich, weil sie so klein istaru. Wie alle Püppchen. Und so anständig mit ihrem geschlossenen Wickelrock, der die Haut völlig bedeckt-heckt. Und wie sie erst kerzengerade sitztaru! Das nenne ich Anmut! Wir Tarutarus sind wie geschaffen für das Puppenfest! Hihihi, ich werde mich daher am besten in meine Volksausrüstung werfen. Auf die Idee kommt bestimmtaru sonst niemand!

Unverhohlen die Nase rümpfend ob dieses kleinen Tarutaru-Knäuels, das sich da links neben ihr eins ins Fäustchen lachte, war sich eine hochgewachsene Hume weiterhin ihres Sieges sicher ...

Keine kann es mit meinem Look aufnehmen! Dieses samtige Rot, diese flauschig weißen Applikationen! Da schmilzt jedes Männerherz dahin und sicher auch das des Typen mit dem Bildaufzeichnungsapparat! Man muss nur etwas Bein zeigen, und schon kriegen diese Idioten vor Aufregung reihenweise Nasenbluten. Nicht ohne Grund hat mich schließlich jeder Kerl, dem ich zum Sternenlichtfest ein Geschenk überbringen musste, nach meinem Linkshell-Namen gefragt. Hoho, den Platz im Rampenlicht kann mir keine mehr nehmen!

Die Luft war erfüllt vom Knallen der Raketen und dem Leuchten der bunten Bilder, die sie an den Himmel malten. Salijah blickte sich einmal im Kreis um und richtet dann das Wort an die Menge.

„Das Puppenfest wird gefeiert, um Glück und Gesundheit für alle Mädchen Vana’diels zu erbeten. Es ist ein Tag der Freude und des Miteinanders, meine lieben Freunde! Wie kommt es dann, dass ich so viele verbissene Gesichter sehe, die sich unverhohlen anfunkeln? Glaubt ihr ernsthaft, dass ihr es mit dieser Ausstrahlung im dreistelligen Minusbereich auf den begehrten Platz der Kaiserin bei unserer Gruppenaufnahme schafft?“

Mit einem Mal herrschte Totenstille auf dem Platz. Die ganze Menge verfiel in ein betretenes Schweigen. Das Elvaan-Mädchen erstarrte und blickte beschämt zu Boden, die Mithra ließ betroffen Ohren und Schwanz hängen und versteckte den Vorschlaghammer hinter ihrem Rücken. Die Tarutaru und Hume schließlich schauten sich reumütig an und seufzten einmal tief auf. Nur irgendwo in den hinteren Reihen konnte es sich eine Unverbesserliche nicht verkneifen, ihrer Nachbarin den Absatz beherzt auf den großen Zeh zu rammen.

„Autsch!“

Am liebsten hätte auch Naiko-Paneiko laut aufgeschrien. Denn er sah schon alles dahinschwinden. Die schöne Story, die gesteigerte Auflage, das viele Geld (und die Poster in seinem Zimmer)! Doch zum Erstaunen aller hielt Salijah seinen Bildaufzeichnungsapparat in die Höhe und grinste triumphierend.

„Um hier mal etwas die Spannung aus der ganzen Situation zu nehmen, werde ich daher mit jeder von euch ein Einzelportrait auf dem Puppenfest-Podest schießen! Zum Glück habe ich ja immer genug Blitzkristalle im Gepäck!“

So war Naiko-Paneikos Story am Ende doch gerettet und die Kandidatinnen ließen sich voller Zufriedenheit und jede mit ihrem hinreißendsten Lächeln auf dem Podest ablichten.

Text: Miyabi Hasegawa Illustration: Mitsuhiro Arita

Veranstaltungszeitraum

Das Puppenfest findet voraussichtlich von Freitag, den 17. 2. 2012 um 8:00 Uhr bis Samstag, den 3. 3. 2012 um 8:00 Uhr (GMT) statt.

Veranstaltungsorte

Die untenstehenden Areale sind auch dieses Jahr wieder festlich geschmückt und ihr könnt dort während des Veranstaltungszeitraums diverse Moogles antreffen, die exklusive Geschenke für euch bereithalten. Sprecht sie einfach an!

・Süd-San d'Oria (J-9)
・Nord-San d'Oria (D-8)
・Bastok-Metallwerke (I-9)
・Bastok-Markt (G-8)
・Windurst-Weiher (Nordseite, F-5)
・Windurst-Wälder (K-10)